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XXXVIII

Worte, die ich anlässlich des im September

am Goetheanum abgehaltenen Kurses

über die Apokalypse aussprechen möchte.

In die Kurse, die zwischen dem 4. und 23. September hier am Goetheanum gehalten worden sind, war ein solcher für die Priester der Christengemeinschaft eingefügt. Er war im strengsten Sinne nur auf diesen Kreis beschränkt. Nur die Mitglieder des Vorstandes am Goetheanum waren die einzigen Teilnehmer ausserhalb dieses Kreises.

Die Priesterschaft hatte schon vor längerer Zeit den Wunsch ausge­drückt, für den Inhalt dieses Kurses die Apokalypse zugrunde zu legen.

Es existiert ein vormals für die Mitglieder der Anthroposophischen Gesellschaft gedruckter, von mir in Nürnberg vor den Mitgliedern der damals Theosophischen Gesellschaft 1908 gehaltener Vortragszyklus »Theosophie an der Hand der Apokalypse«.

Mit dem damals Gesagten konnte sich das diesmal Vorgebrachte nicht decken. Damals waren unsere lieben Freunde aus der Mitgliedschaft von der Erwartung erfüllt, vor allem die Erkenntnisse kennen zu ler­nen, die der Mensch über die Entwickelung der Menschheit auf Erden und der Erde innerhalb des Sternensystems durch die Anschauung der übersinnlichen Welt haben kann. Mit einem solchen Thema kann man an den Inhalt der Apokalypse anknüpfen. Denn dieser Inhalt ist eigentlich ein Rätsel für alle diejenigen Persönlichkeiten, die die Bibel lesen. Er steht ja am Ende dieses Buches. Und er enthält in einem pro­phetischen Charakter Angaben über die Erd- und Menschheitsentwicke-lung. Indem ich in dem Nürnberger Vortragszyklus zeigen konnte, wie man in der Bildsprache des Apokalyptikers dasjenige vielfach wiederfinden könne, was von den ins Geistige weitergeführten, aber im Sinne neuerer wissenschaftlicher Gewissenhaftigkeit gehaltenen Forschungen der Anthroposophie über die Entwickelung der Menschheit und der Erde innerhalb des Sonnensystems gesagt werden kann, war es möglich, das Verhältnis auch der esoterischen Wahrheiten des Christentums zur Anthroposophie in das rechte Licht zu stellen. Ich konnte gewisser­massen damals die Einsicht vor die Zuhörer stellen davon, dass man ewige, die Menschenseele tief berührende Wahrheiten von zwei Seiten hören könne: von der Seite des im esoterischen Christentum erworbenen Schauens und von der des geisteswissenschaftlichen Erkennens; und man hört ein Gleiches, wenn man richtig hört.

Diesmal hatte ich eine andere Aufgabe. Und obwohl ich nicht über das berichten werde, was seiner Wesenheit nach eben nur für den Prie­sterkreis bestimmt sein kann, fühle ich mich doch verpflichtet, hier das zu sagen, was Anthroposophen über einen Vorgang wissen sollen, der sich innerhalb der Anthroposophischen Gesellschaft abspielt.

Was als geistige Substanz durch die Priesterschaft der Christengemeinschaft strömt, ist ihr vor zwei Jahren innerhalb des seither ab­gebrannten Goetheanums aus der geistigen Welt durch meine Vermitt­lung gereicht worden. Dieses Darreichen war ein solches, dass die Chri­stengemeinschaft gegenüber der Anthroposophisochen Gesellschaft völlig selbständig dasteht. Es konnte bei der Begründung gar nichts anderes als eine solche Selbständigkeit angestrebt werden. Denn diese Bewegung für christliche Erneuerung ist nicht aus der Anthroposophie herausge­wachsen. Sie hat ihren Ursprung bei Persönlichkeiten genommen, die vom Erleben im Christentum heraus, nicht vom Erleben in der Anthro­posophie heraus einen neuen religiösen Weg suchten. Sie empfanden den Drang, in einem lebendigen Ergreifen des übersinnlichen Gehaltes des Christentums die Verbindung der Menschenseele mit ihrer ewigen Wesenswelt zu finden. Sie glaubten fest daran, dass es ein solches leben­diges Ergreifen geben müsse. Aber sie empfanden, dass die Wege, die sich ihnen gegenwärtig für die Erlangung des Priesteramtes öffnen, sie zu diesem Ergreifen nicht führen können. So kamen denn diese Zöglinge eines ehrlich und geistgemäss gemeinten Priestertums vertrauensvoll zu mir. Sie hatten Anthroposophie kennen gelernt. Sie waren überzeugt, dass ihnen Anthroposophie vermitteln könne, was sie suchten. Aber sie suchten nicht den anthroposophischen Weg, sie suchten einen spezi­fisch religiösen.

Ich verwies sie darauf, dass der Kultus und die ihm zugrunde lie­gende Lehre allerdings durch die Anthroposophie dargereicht werden können, trotzdem die anthroposophische Bewegung die Pflege des gei­stigen Lebens von anderen Seiten aus als ihre Aufgabe betrachten müsse.

Es gelang dann, an Dr. Rittelmeyer mit den Bestrebungen dieser Zöglinge eines geistig orientierten christlichen Priestertums heranzu­treten. In ihm war eine Persönlichkeit vorhanden, die christlicher Priester und Anthroposoph im wahrsten Sinne des Wortes war. Er hatte, zwar ohne den Kultus, aber in weitem Sinne dem Geiste nach, die christliche Erneuerung in dem Wirken seiner Person dargelebt. Aus der Anthro­posophischen Gesellschaft heraus für die christliche Erneuerung etwas darreichen, forderte wie selbstverständlich die praktische Frage herauso: wie wird Rittelmeyer das Dargereichte aufnehmen? Wie wird er sich zu der Verwirklichung des Gewollten stellen? Denn die anthroposo­phische Bewegung musste in Rittelmeyer das Vorbild einer Persönlichkeit sehen, die Christentum und Anthroposophie in der inneren Harmonie des Herzens und in der äusseren Harmonie des Wirkens vereint hatte.

Und Rittelmeyer sagte aus vollem Herzen heraus »Ja«. Damit war für die selbständige Bewegung für christliche Erneuerung ein fester Ausgangspunkt gewonnen. Und es konnte, was geschehen sollte, hier im Goetheanum vor zwei Jahren inauguriert werden.

Seither ist die Priestergemeinschaft der christlichen Erneuerung ihren Weg in der energischsten Weise gegangen. Sie entfaltet eine segensreiche und heilsame Tätigkeit.

Nach zwei Jahren ‒ der Jahrestag der eigentlichen Begründung fiel in die Kurszeit ‒ empfanden nun diese Priester das Bedürfnis, in ein näheres Verhältnis zur Apokalypse zu treten.

Ich glaubte für ein solches näheres Verhältnis etwas tun zu können. Meine Geisteswege hatten mir ermöglicht, den Spuren des Apokalyp­tikers nachzugehen.

Und so meinte ich, dass ich in diesem Kurse eine Darstellung ermög­lichen werde, die dieses »Priesterbuch« im wahren Sinne dem »Priester« als geistigen Führer übermitteln kann. Die Menschen-Weihehandlung steht in der Mitte des Priesterwirkens; von ihr strahlt aus, was durch Kultusart von der Geistwelt in die Menschenwelt dringt. Die Apoka­lypse kann in der Mitte der Priesterseele stehen; von ihr kann in alles Priesterdenken und Priesterempfinden einstrahlen, was die opfernde Menschenseele aus der Geistwelt gnadevoll empfangen soll.

So dachte ich über die Aufgaben dieses Kurses für Priester, als an mich der Wunsch herangetreten ist, ihn zu halten. In diesem Sinne habe ich ihn nun gehalten.

Weitere Leitsätze, die vom Goetheanum ausgegeben werden.

100. Die Gedanken haben ihren eigentlichen Sitz im ätherischen Leib des Menschen. Aber da sind sie lebendig-wesenhafte Kräfte. Sie prägen sich dem physischen Leibe ein. Und als solche »eingeprägte Gedanken« haben sie die schattenhafte Art, in der sie das gewöhnliche Bewusstsein kennt.

101. Was in den Gedanken als Fühlen lebt, das kommt vom astralischen Leib, was als Wollen, vom »Ich« her. Im Schlafen erstrahlt der Aetherleib des Menschen durchaus in dessen Gedankenwelt; nur der Mensch nimmt nicht daran teil, weil er das Fühlen der Gedanken mit dem Astralleib, das Wollen derselben mit dem »Ich« aus dem ätherischen und physischen Leib herausgezogen hat.

102. In dem Augenblicke, in dem während des Schlafes der astralische Leib und das Ich das Verhältnis zu den Gedanken des Aetherleib lösen, gehen sie ein solches zu dem »Karma«, zur Anschauung der Geschehnisse durch die wiederholten Erdenleben hindurch ein. Diese Anschauung ist dem gewöhnlichen Bewusstsein versagt; ein übersinnliches Bewusstsein tritt in sie ein.

 

XXXIX

Der Vor-Michaelische und der Michaels-Weg.

Man wird nicht im rechten Lichte sehen können, wie der Michael-Einschlag in die Menschheits-Entwicklung hereindringt, wenn man sich über das Verhältnis der neueren Ideenwelt zur Natur die Vorstellung macht, die heute allgemein üblich ist.

Da denkt man: draussen ist die Natur mit ihren Vorgängen und Wesen; im Innern, da sind die Ideen. Diese stellen Begriffe von Naturwesen dar, oder auch sogenannte Naturgesetze. Es kommt den Denkern dabei vor allem darauf an, zu zeigen, wie man die Ideen bildet, die das rechte Verhältnis zu den Naturwesen haben, oder die wahre Naturgesetze enthalten.

Man legt dabei wenig Wert darauf, wie diese Ideen zu dem Menschen stehen, der sie hat. Und doch wird man, worauf es ankommt, nur einsehen, wenn man vor allem die Frage aufwirft: Was erlebt der Mensch in den neueren naturwissenschaftlichen Ideen?

Man wird zu einer Antwort auf die folgende Art kommen.

Heute empfindet der Mensch, dass Ideen in ihm durch die Tätigkeit seiner Seele ausgebildet werden. Er hat das Gefühl: er ist der Ausbildner der Ideen, während nur die Wahrnehmungen von aussen an ihn herandringen.

Dieses Gefühl hatte der Mensch nicht immer. Er empfand in älteren Zeiten den Inhalt der Ideen nicht als etwas Selbst-Gemachtes, sondern als etwas durch Eingebung aus der übersinnlichen Welt Erhaltenes.

Dieses Gefühl machte Stufen durch. Und die Stufen hingen davon ab, mit welchem Teil seines Wesens der Mensch das erlebte, was er heute seine Ideen nennt. Heute in dem Zeitalter der Entwicklung der Bewusstseinsseele gilt uneingeschränkt, was in den vorigen Leitsätzen steht: »Die Gedanken haben ihren eigentlichen Sitz im ätherischen Leib des Menschen. Aber da sind sie lebendig-wesenhafte Kräfte. Sie prägen sich dem physischen Leibe ein. Und als solche ›eingeprägte Gedanken‹ haben sie die schattenhafte Art, in der sie das gewöhnliche Bewusstsein kennt.«

Man kann nun zurückgehen in Zeiten, in denen Gedanken unmittelbar im »Ich« erlebt wurden. Da aber waren sie nicht schattenhaft wie heute; sie waren nicht bloss lebend; sie waren beseelt und durchgeistigt. Das heisst aber: der Mensch dachte nicht Gedanken; sondern er erlebte die Wahrnehmung von konkreten geistigen Wesenheiten.

Man wird ein Bewusstsein, das so zu einer Welt von geistigen Wesenheiten aufsieht, überall in der Vorzeit der Völker finden. Was sich davon geschichtlich erhalten hat, bezeichnet man heute als mythenbildendes Bewusstsein und legt ihm keinen besonderen Wert bei für die Erfassung der wirklichen Welt. ‒ Und doch steht der Mensch mit diesem Bewusstsein in seiner Welt, in der Welt seines Ursprunges darinnen, während er sich mit dem heutigen Bewusstsein aus dieser seiner Welt heraushebt.

Der Mensch ist Geist. Und seine Welt ist die der Geister. Eine nächste Stufe ist diejenige, wo das Gedankliche nicht mehr vom »Ich«, sondern von dem astralischen Leibe erlebt wird. Da geht die unmittelbare Geistigkeit für den seelischen Anblick verloren. Das Gedankliche erscheint als ein beseeltes Lebendiges.

Auf der ersten Stufe, dem Erschauen des konkret geistig Wesenhaften, hat der Mensch gar nicht stark das Bedürfnis, das Erschaute an die Welt des Sinnlich-Wahrgenommenen heranzutragen. Die sinnlichen Welterscheinungen offenbaren sich zwar als die Taten des übersinnlich Erschauten; aber eine besondere Wissenschaft von dem auszubilden, was dem »geistigen Blick« unmittelbar anschaulich ist, liegt keine Nötigung vor. Ausserdem ist, was als die Welt der Geistwesen erschaut wird, von solcher Fülle, dass darauf vor allem die Aufmerksamkeit ruht.

Anders wird dies bei der zweiten Bewusstseins-Etappe. Da verbergen sich die konkreten Geistwesen; ihr Abglanz, als beseeltes Leben, erscheint. Man beginnt das »Leben der Natur« an dieses »Leben der Seelen« heranzutragen. Man sucht in den Naturwesen und Naturvorgängen die wirksamen Geistwesen und deren Taten. In dem, was später als alchymistisches Suchen auftrat, ist geschichtlich der Niederschlag dieser Bewusstseins-Etappe zu sehen.

Wie der Mensch, indem er auf erster Bewusstseins-Etappe Geistwesen »dachte«, ganz in seinem Wesen lebte, so steht er auf dieser zweiten sich und seinem Ursprung noch nahe.

Damit ist aber auf beiden Stufen ausgeschlossen, dass der Mensch im eigentlichen Sinne zu einem inneren eigenen Antrieb für sein Handeln komme.

Geistiges, das von seiner Art ist, handelt in ihm. Was er zu tun scheint, ist Offenbarung von Vorgängen, die sich durch Geistwesen abspielen. Was der Mensch tut, ist die sinnlich-physische Erscheinung eines dahinterstehenden wirklichen göttlich-geistigen Geschehens.

Eine dritte Epoche der Bewusstseins-Entwicklung bringt die Gedanken, aber als lebendige, im ätherischen Leib zum Bewusstsein.

Als die griechische Zivilisation gross war, lebte sie in diesem Bewusstsein. Wenn der Grieche dachte, so bildete er sich nicht einen Gedanken, durch den er, als mit seinem eigenen Gebilde, die Welt ansah; sondern er fühlte in sich erregt Leben, das auch draussen in den Dingen und Vorgängen pulsierte.

Da erstand zum ersten Male die Sehnsucht nach Freiheit des eigenen Handelns. Noch nicht wirkliche Freiheit; aber die Sehnsucht darnach.

Der Mensch, der das Regen der Natur in sich selber sich regend empfand, konnte die Sehnsucht ausbilden, die eigene Regsamkeit loszulösen von der als fremd wahrgenommenen Regsamkeit. Aber es wurde immerhin in der äusseren Regsamkeit noch das letzte Ergebnis der wirksamen Geist-Welt empfunden, die gleicher Art mit dem Menschen ist.

Erst als die Gedanken ihre Prägung im physischen Leibe annahmen und sich das Bewusstsein nur auf diese Prägung erstreckte, trat die Möglichkeit der Freiheit ein. Das ist der Zustand, der mit dem fünfzehnten nachchristlichen Jahrhundert gegeben ist.

In der Welt-Entwicklung kommt es nicht darauf an, was für Bedeutung die Ideen der heutigen Naturanschauung zur Natur haben; denn diese Ideen haben ihre Formen nicht deshalb angenommen, um ein bestimmtes Bild der Natur zu liefern, sondern um den Menschen zu einer bestimmten Stufe seiner Entwicklung zu bringen.

Als die Gedanken den physischen Körper ergriffen, war aus ihrem unmittelbaren Inhalte Geist, Seele, Leben getilgt; und der abstrakte Schatten, der am physischen Leibe haftet, ist allein geblieben. Solche Gedanken können nur physisch-materielles zum Gegenstande ihrer Erkenntnis machen. Denn sie sind selbst nur wirklich an dem physisch-materiellen Leibe des Menschen.

Nicht deshalb ist der Materialismus entstanden, weil nur materielle Wesen und Vorgänge in der äusseren Natur wahrzunehmen sind; sondern weil der Mensch in seiner Entwicklung eine Etappe durchzumachen hatte, die ihn zu einem Bewusstsein führte, das zunächst nur materielle Offenbarungen zu schauen fähig ist. Die einseitige Ausgestaltung dieses menschlichen Entwicklungs-Bedürfnisses ergab die Naturanschauung der neueren Zeit.

Michaels Sendung ist, in der Menschen Aether-Leiber die Kräfte zu bringen, durch die die Gedanken-Schatten wieder Leben gewinnen; dann werden sich den belebten Gedanken Seelen und Geister der übersinnlichen Welten neigen; es wird der befreite Mensch mit ihnen leben können, wie ehedem der Mensch mit ihnen lebte, der nur das physische Abbild ihres Wirkens war.

 

 Weitere Leitsätze, die vom Goetheanum ausgegeben werden.

103. In der Menschheits-Entwicklung steigt das Bewusstsein auf der Leiter der Gedanken-Entfaltung herab. Es gibt eine erste Bewusstseins-Etappe: da erlebt der Mensch die Gedanken im »Ich« als durchgeistigte, beseelte, belebte Wesen. Auf einer zweiten Etappe erlebt der Mensch die Gedanken im astralischen Leib; sie stellen da nur mehr die beseelten und belebten Abbilder der Geistwesen dar. Auf einer dritten Etappe erlebt der Mensch die Gedanken im Aether-Leibe; sie stellen nur eine innere Regsamkeit wie einen Nachklang von Seelenhaftem dar. Auf der vierten, gegenwärtigen Etappe erlebt der Mensch die Gedanken im physischen Leibe; sie stellen tote Schatten des Geistigen dar.

104. In demselben Masse, in dem das Geistig-Seelisch-Lebendige im Menschendenken zurücktritt, lebt des Menschen Eigenwille auf; die Freiheit wird möglich.

105. Es ist Michaels Aufgabe, den Menschen auf den Bahnen des Willens dahin wieder zu führen, woher er gekommen ist, da er auf den Bahnen des Denkens von dem Erleben des Uebersinnlichen zu dem des Sinnlichen mit seinem Erdenbewusstsein heruntergestiegen ist.

 

 

 

XL

Michaels Aufgabe in der Ahriman-Sphäre.

Wenn der Mensch auf seine Entwicklungzurückblickt, und dabei die besondere Eigenheit sich zur geistigen Anschauung bringt, die sein Geistesleben seit fünf Jahrhunderten angenommen hat, so muss er schon innerhalb des gewöhnlichen Bewusstseins wenigstens ahnend erkennen, dass er seit diesen fünf Jahrhunderten an einem bedeutsamen Wendepunkte der ganzen irdischen Entwicklung der Menschheit steht.

In der letzten Betrachtunghabe ich, von Einem Gesichtspunkte aus, auf diese bedeutsame Wendung hingewiesen. Da kann man hinauf blicken in die Vorzeit der Entwicklung. Man schaut, wie sich im Menschen die Seelenkraft gewandelt hat, die gegenwärtig als die Kraft der Intelligenz tätig ist.

Jetzt erscheinen Gedanken, tote, abstrakte Gedanken im Felde des menschlichen Bewusstseins. Diese Gedanken sind an den physischen Menschenleib gebunden; der Mensch muss sie als die von ihm erzeugten anerkennen.

In der Urzeit schaute der Mensch, wenn er seinen Seelenblick in die Richtung wendete, in der ihm heute die eigenen Gedanken sich offenbaren, göttlich-geistige Wesenheiten. An diese Wesenheiten fand der Mensch sein ganzes Sein, bis zum physischen Leib,gebunden; er musste sich als das Erzeugnis dieser Wesenheiten anerkennen. Aber als solches Erzeugnis nicht nur sein Sein anerkennen, sondern auch sein Tun. Der Mensch hatte keinen eigenen Willen. Was er tat, war Erscheinung des göttlichen Willens.

Stufenweise, wie dies geschildert wurde, ist es bis zum eigenen Willen gekommen, dessen Zeit vor ungefähr fünf Jahrhunderten eingetreten ist.

Aber die letzte Etappe unterscheidet sich von allen vorangehenden viel stärker als diese untereinander.

Indem die Gedanken an den physischen Leib übergehen, verlieren sie die Lebendigkeit. Sie werden tot; geistig tote Gebilde. Sie waren vorher, indem sie dem Menschen angehörten, noch immer zugleich Organe der göttlich-geistigen Wesenheiten, zu denen der Mensch gehört. Sie wollten im Menschen wesenhaft. Und dadurch fühlte sich der Mensch durch sie mit der geistigen Welt lebendig verbunden.

Mit den toten Gedanken fühlt er sich abgelöst von der geistigen Welt. Er fühlt sich ganz versetzt in die physische Welt.

Damit aber ist er in die Sphäre der ahrimanischen Geistigkeit versetzt. Diese hat keine starke Macht in den Gebieten, in denen die Wesenheiten der höheren Hierarchien den Menschen so in ihrer Sphäre halten, dass sie entweder, wie in Urzeiten, selbst im Menschen wirken oder, wie später, durch ihren beseelten oder lebendigen Abglanz. Solangedieses ins Menschenwirken hereingehende Wirken übersinnlicher Wesenheiten besteht, das heisst bis etwa zum 15. Jahrhundert, haben innerhalb der Menschheitsentwicklung die ahrimanischen Mächte nur eine ‒ man möchte sagen ‒ leise anklingende Macht.

Was die persische Weltanschauung von dem Wirken Ahrimans schildert, ist damit nicht im Widerspruche. Denn diese Weltanschauung meint nicht ein Wirken Ahrimans innerhalb der menschlichen Seelen-Entfaltung, sondern ein solches in einer an die menschliche Seelenwelt unmittelbar angrenzenden Welt. Ahrimans Weben spielt da wohl herüber aus einer benachbarten Geistwelt in die menschliche Seelenwelt, aber es greift nicht unmittelbar ein.

Dieses unmittelbare Eingreifen ist eben erst in der Zeitspanne möglich geworden, die vor etwa fünf Jahrhunderten begonnen hat.

So steht der Mensch am Ende einer Entwicklungsströmung, innerhalb welcher sein Wesen aus solcher göttlicher Geistigkeit geworden ist, die zuletzt für sich in der abstrakten Intelligenz-Wesenheit des Menschen erstirbt.

Der Mensch ist nicht in den Sphären verblieben, in denen er als in dieser göttlichen Geistigkeit seinen Ursprung hat.

Was vor fünf Jahrhunderten für das Bewusstsein des Menschenbegonnen hat, es hatte sich für einen weiteren Umfang seiner Gesamtwesenheit schon vollzogen zur Zeit, als das Mysterium von Golgatha in die irdische Erscheinung getreten ist. Da war es, dass unwahrnehmbar für das damals bei den meisten Menschen vorhandene Bewusstsein, allmählich die Menschheitsentwicklungaus einer Welt, in der Ahriman wenig, in eine solche hineinglitt, in der er viel Macht hat. Dieses Gleiten in eine andere Weltschichte erreichte ihre Vollendung eben im fünfzehnten Jahrhundert.

Ahrimans Einfluss auf den Menschen in dieser Weltschichte ist deshalb möglich und kann verheerend wirken, weil in dieser Schichte das dem Menschen verwandte Götterwirken erstorben ist. Aber der Mensch konnte zur Entfaltung des freien Willens gar nicht auf eine andere Art kommen als dadurch, dass er sich in eine Sphäre begab, in der die vom Urbeginn mit ihm verbundenen göttlich-geistigen Wesen nicht lebendig waren.

Kosmisch angesehen liegt in dem Wesen dieser menschlichen Entwicklungdas Sonnen-Mysterium. Mit dem, was der Mensch bis zu dem bedeutsamen Wendepunkte seiner Entwicklungin der Sonne wahrnehmen konnte, waren die göttlich-geistigen Wesenheiten seines Ursprungs verbunden. Diese haben sich von der Sonne losgelöst, und auf dieser nur ihr Erstorbenes zurückgelassen, sodass der Mensch in seine Leiblichkeit durch die Sonne nurmehr die Kraft toter Gedanken aufnehmen kann.

Aber diese Wesenheiten haben den Christus aus der Sonne zur Erde gesandt. Dieser hat sein Wesen zum Heile der Menschheit mit der Erstorbenheit des göttlich-geistigen Seins in Ahrimans Reich verbunden. So hat die Menschheit die zweifache Möglichkeit, die die Gewähr ihrer Freiheit ist: zu Christus sich wenden in der Geistgesinnung, die beim Heruntersteigen aus der Anschauung des übersinnlichen Geistdaseins bis zum Gebrauche der Intelligenz unterbewusst vorhanden war, jetzt in bewusster Art; oder Sich-Erfühlen-Wollen in der Losgelöstheit von diesem Geistdasein und damit verfallen in die Orientierung, die die ahrimanischen Mächte nehmen.

In dieser Situation ist die Menschheit seit dem Beginn des fünfzehnten Jahrhunderts. Vorbereitet ist diese ‒ in der Entwicklung geschieht ja alles allmählich‒ seit dem Mysterium von Golgatha, das als das grösste Erden-Ereignis dazu bestimmt ist, den Menschen vor dem Verderben zu retten, dem er ausgesetzt sein muss, weil er ein freies Wesen sein soll.

Man kann nun sagen: was von Seite der Menschheit bisher innerhalb dieser Situation geschehen ist, vollzog sich halb-unbewusst. Und in dieser Art hat es zu dem Guten der in abstrakten Ideen lebenden Naturanschauung und zu manchen ebenso guten Prinzipien der Lebenshaltung geführt.

Aber dieses Zeitalter, in dem der Mensch unbewusst in der gefährlichen Ahriman-Sphäre sein Dasein entfalten darf, ist vorüber.

Der Erforscher der geistigen Welt muss heute die Menschheit auf die geistige Tatsache aufmerksam machen, dass Michael die geistige Führung der Menschheitsangelegenheiten übernommen hat. Michael vollbringt, was er zu vollbringen hat, so, dass er die Menschen nicht dadurch beeinflusst; aber sie können in Freiheit ihm folgen, um mit der Christus-Kraft den Weg aus der Ahriman-Sphäre wieder herauszufinden, in die sie notwendig kommen mussten.

Wer ehrlich, aus dem tiefsten Wesen seiner Seele, sich mit Anthroposophie Eins fühlen kann, der ist ein rechter Versteher dieses Michael-Phänomens. Und Anthroposophie möchte die Botschaft von dieser Michael-Mission sein.

 

 Weitere Leitsätze

106. Michael geht die Wege wieder aufwärts, welche die Menschheit abwärts auf den Stufen der Geistesentwicklung bis zur Intelligenzbetätigung gegangen ist. Nur wird Michael den Willen aufwärts die Bahnen führen, welche die Weisheit bis zu ihrer letzten Stufe, der Intelligenz, abwärts gegangen ist.

107. Wie Michael von diesem Zeitpunkte der Weltentwicklungseinen Weg bloss zeigt, sodass ihn der Mensch in Freiheit wandeln kann, das unterscheidet diese Michael-Führung von allen früheren Erzengel-Führungen, ja von allen früheren Michael-Führungen selbst. Diese Führungen wirkten im Menschen; sie zeigten nicht bloss ihr Wirken, sodass der Mensch in dem seinigen damals nicht frei sein konnte.

108. Dieses einzusehen, ist des Menschen gegenwärtige Aufgabe, damit er mit seiner ganzen Seele seinen Weg des Geistes innerhalb des Michael-Zeitalters finden könne.

 

 

 

XLI

Michaels Erfahrungen und Erlebnisse

während der Erfüllung seiner kosmischen Mission.

Man kann das Fortschreiten der Menschheit von der Bewusstseinsetappe, auf der sich der Mensch als Glied der göttlich-geistigen Ordnung, bis zu der gegenwärtigen, durch die er sich als eine vom Göttlich-Geistigen losgelöste Individualität mit Eigengebrauch der Gedanken erfühlt, vom Gesichtspunkte der Menschheit verfolgen. Das ist im letzten Aufsatzgeschehen.

Man kann aber auch durch übersinnliches Schauen ein Bild von dem entwerfen, was Michael und die Seinen während dieser Entwicklungsströmung erleben, also dieselbe Tatsachenreihe von dem Gesichtspunkte Michaels schildern. Das soll diesmal versucht werden.

Es gibt zunächst eine älteste Zeit, in der man eigentlich nur von dem sprechen kann, was unter göttlich-geistigen Wesenheiten geschieht. Man hat es mit einem fortlaufenden Götterhandeln zu tun. Götter vollbringen, was ihnen die Impulse ihrer Wesenheiten eingeben; sie sind entsprechend befriedigt in dieser Tätigkeit. Und was sie bei alledem erleben, kommt allein in Betracht. Nur in einer Ecke im Felde dieses Götterhandelns ist etwas wie die Menschheit bemerkbar. Sie ist ein Teil in dem Götterhandeln.

Die geistige Wesenheit aber, die von Anfang an ihren Blick auf die Menschheit gelenkt hat, ist Michael. Er gliedert gewissermassen das Götterhandeln so, dass in einer kosmischen Ecke die Menschheit bestehen kann. Und die Art, wie er sich da betätigt, ist verwandt dem Tun, das später im Menschen als Intellekt zur Offenbarung kommt; nur ist sie als Kraft betätigt, die in Ideenordnung durch den Kosmos strömt, Wirklichkeit verursachend. In dieser Kraft wirkt Michael. Die kosmische Intellektualität zu verwalten, ist sein Amt. Er möchte den weiteren Fortschritt auf seinem Gebiete. Und der kann nur darin bestehen, dass, was als Intelligenz durch den ganzen Kosmos wirkt, später sich konzentriert in der menschlichen Individualität. Was dadurch zustande kommt, ist dieses: es tritt in der Weltentwicklung eine Zeit ein, in der der Kosmos nicht mehr von seiner gegenwärtigen, sondern von seiner vergangenen Intelligenz lebt. Und die gegenwärtige Intelligenz ist in der menschheitlichen Entwicklungsströmung.

Michael möchte, was sich da innerhalb der Menschheit als Intelligenz entwickelt, fortdauernd im Zusammenhange mit den göttlich-geistigen Wesen erhalten.

Dem aber steht ein Widerstand entgegen. Was die Götter als Entwicklung durchmachen in der Linie von der Ablösung der Intellektualität von ihrem kosmischen Tun bis zur Eingliederung in die menschliche Natur hin, das steht offen als Tatsache in der Welt drinnen. Sind Wesen vorhanden, die ein Wahrnehmungsvermögen haben, durch das sie diese Tatsachen schauen können, so können sie sich diese zunutze machen. ‒ Und solche Wesenheiten sind vorhanden. Es sind die ahrimanischen Wesen. Sie sind ganz dazu veranlagt, alles, was sich als Intelligenz von den Göttern loslöst, in sich aufzusaugen. Sie sind dazu veranlagt, die Summe aller Intellektualität mit ihrem eigenen Wesen zu vereinigen. Sie werden damit die grössten, die umfassendsten und eindringlichsten Intelligenzen des Kosmos.

Michael sieht voraus, wie der Mensch, indem er immer mehr zum Eigengebrauch der Intelligenz vorrückt, sich mit den ahrimanischen Wesen begegnen muss, und wie er dann ihnen verfallen kann, indem er eine Verbindung mit ihnen eingeht. ‒ Deshalb bringt Michael die ahrimanischen Mächte unter seine Füsse, er stösst sie fortwährend in ein tieferes Gebiet, als das ist, in dem der Mensch sich entfaltet. Michael, den Drachen zu seinen Füssen, ihn in den Abgrund stossend: das ist das im Menschenbewusstsein lebende gewaltige Bild der hier geschilderten übersinnlichen Tatsachen.

Die Entwicklung rückt vorwärts. Die Intellektualität, die zuerst ganz im Bereiche der göttlichen Geistigkeit war, löst sich so weit los, dass sie zur Beseelung des Kosmos wird. Was vorher nur von den Göttern ausstrahlte, das erglänzt jetzt als die Offenbarung des Göttlichen aus der Sternenwelt. Vorher ward die Welt gelenkt durch die göttliche Wesenheit selbst, jetzt wird sie gelenkt durch die objektiv gewordene göttliche Offenbarung, hinter der die göttliche Wesenheit die nächste Stufe ihrer eigenen Entwicklung durchläuft.

Wieder ist Michael der Verwalter der kosmischen Intelligenz, insofern diese durch die Offenbarungen des Kosmos in Ideenordnung strömt.

Die dritte Phase der Entwicklung ist ein weiteres Loslösen der kosmischen Intelligenz von ihrem Ursprunge. In den Sternenwelten waltet nun nicht mehr die gegenwärtige Ideenordnung als göttliche Offenbarung; es laufen die Sterne und ordnen sich nach der in der Vergangenheit ihnen eingepflanzten Ideenordnung. Michael sieht, wie immer mehr, was er im Kosmos verwaltet hat, die kosmische Intellektualität, den Weg zur Erdenmenschheit nimmt.

Michael sieht aber auch, wie die Gefahr, dass die Menschheit den ahrimanischen Mächten verfällt, immer grösser wird. Er weiss: für sich wird er Ahriman immer unter seinen Füssen haben; ob aber auch für den Menschen?

Das grösste Erden-Ereignis sieht Michael eintreten. Aus dem Reiche, dem Michael selbst diente, steigt die Christus-Wesenheit hinunter in den Erdbereich, um da zu sein, wenn die Intelligenz völlig bei der menschlichen Individualität sein wird. Denn dann wird der Mensch den Drang am stärksten empfinden, sich an die Macht hinzugeben, die restlos in aller Vollkommenheit sich zum Träger der Intellektualität gemacht hat. Aber Christus wird da sein; er wird in derselben Sphäre durch sein grosses Opfer leben, in der auch Ahriman lebt. Der Mensch wird wählen können zwischen Christus und Ahriman. Die Welt wird in der Menschheits-Entwicklung den Christus-Weg finden können.

Das ist Michaels kosmische Erfahrung mit dem, was er im Kosmos zu verwalten hat. Er tritt, um bei dem Gegenstande seiner Verwaltung zu bleiben, den Weg vom Kosmos zu der Menschheit an. Er ist auf diesem Wege seit dem achten nachchristlichen Jahrhunderte, ist aber eigentlich angekommen bei seinem Erdenamte, in das sich sein kosmisches Amt verwandelt hat, erst im letzten Drittel des neunzehnten Jahrhunderts.

Zwingen kann Michael die Menschen zu nichts. Denn der Zwang hat ja eben dadurch aufgehört, dass die Intelligenz ganz in den Bereich der menschlichen Individualität getreten ist. ‒ Aber als eine majestätische vorbildliche Handlung, in der an die sichtbare zunächst angrenzenden übersinnlichen Welt kann Michael entfalten, was er entfalten will. Mit einer Licht-Aura, mit einer Geistwesen-Geste kann da Michael sich zeigen, in der sich aller Glanz und alle Herrlichkeit der vergangenen Götter-Intelligenz offenbart. Zur Erscheinung kann er da bringen, wie die Wirkung dieser Vergangenheits-Intelligenz in der Gegenwart noch wahrer, schöner und tugendhafter ist, als alles in unmittelbarer Gegenwartsintelligenz, das in trugvollem, verführerischem Glanz von Ahriman herströmt. Er kann bemerklich machen, wie für ihn Ahriman immer der niedrige Geist unter seinen Füssen sein wird.

Diejenigen Menschen, welche die an die sichtbare Welt angrenzende nächste übersinnliche schauen, nehmen so, wie hier geschildert, Michael und die Seinen bei dem wahr, was sie für die Menschen tun möchten. Solche Menschen sehen, wie der Mensch in Freiheit durch das Bild Michaels in der Ahriman-Sphäre von Ahriman ab zu Christus geführt werden soll. Wenn es solchen Menschen gelingt, durch ihr Schauen auch Herzen und Sinnen andrer Menschen aufzuschliessen, damit ein Kreis von Menschen wisse, wie jetzt Michael unter den Menschen lebt, dann wird die Menschheit beginnen, Michael-Feste mit dem rechten Inhalt zu feiern, auf denen die Seelen werden in sich die Kraft Michaels aufleben lassen. Michael wird dann als eine reale Macht unter den Menschen wirken. Der Mensch aber wird frei sein und doch in inniger Gemeinschaft mit Christus seinen Geist-Lebensweg durch den Kosmos gehen.

 

Weitere Leitsätze mit Bezug auf die vorangehende Darstellung der Michael-Erfahrungen.

109. Sich der Michael-Wirksamkeit im geistigen Weltzusammenhang recht bewusst werden, heisst das Rätsel der menschlichen Freiheit aus den kosmischen Zusammenhängen herauslösen soweit die Lösung dem Erdenmenschen notwendig ist.

110. Denn die »Freiheit« ist als Tatsache jedem Menschen, der sich selber im gegenwärtigen Abschnitt der Menschheitsentwicklung versteht, unmittelbar gegeben. Keiner darf sagen, wenn er nicht eine offenbare Tatsache leugnen will, »Freiheit ist nicht«. Aber man kann einen Widerspruch finden zwischen dem, was so tatsächlich gegeben ist, und den Vorgängen im Kosmos. In der Betrachtung von Michaels Sendung im Kosmos fällt dieser Widerspruch hinweg.

111. In meiner »Philosophie der Freiheit« findet man die »Freiheit« des Menschenwesens in der gegenwärtigen Weltzeit als Inhalt des Bewusstseins nachgewiesen; in den Darstellungen der Michael-Mission, die hier gegeben werden, findet man das »Werden dieser Freiheit« kosmisch begründet.

   

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